In meinem heutigen Blogbeitrag möchte ich Dir aufzeigen, wie sich die acht wichtigsten Faktoren auf deinen KFZ-Versicherungsbeitrag auswirken und was Du tun kannst, um diese positiv zu beeinflussen.
Die Werbemaschinerie der Versicherer läuft bereits auf Hochtouren, sodass wir jetzt und vermehrt in den nächsten Wochen auf allen Kanälen daran erinnert werden, unsere KFZ-Versicherung zu überprüfen. Das liegt daran, dass zum 30. November für die meisten KFZ-Verträge die Kündigungsfrist endet. Viele Gesellschaften locken mit vermeintlich günstigen Angeboten, ohne jedoch konkret auf irgendwelche Leistungsmerkmale einzugehen. Hier findest Du kurz zusammengefasst die wichtigsten acht Faktoren, die Deinen Beitrag wirklich beeinflussen, sowie einige Tipps zur Beitragsoptimierung.
Top 1 Regionalklassen
Einen starken Einfluss auf den KFZ-Beitrag hat die Region, in der Du als Fahrzeughalter lebst. Hierbei wird die Unfallhäufigkeit im jeweiligen Zulassungsbezirk berücksichtigt. Aber auch die Straßenverhältnisse und die Anzahl der zugelassenen Autos spielen eine enorme Rolle. Bei der Kaskoversicherung kommen Diebstahl, Sturm- und Hagelschäden oder die Anzahl der Wildunfälle hinzu. Ich bin immer wieder überrascht, wie hoch die Beitragsunterschiede doch sein können, wenn meine Mandanten umziehen und sich dadurch der Zulassungsbezirk ändert. Die Preisunterschiede können hier schon, je nach Region und ob man eher im Bezirk Stadt oder Land zugeordnet, ist enorm sein. Also Augen auf bei der Wohnortwahl!
Top 2 Typklasse
Natürlich spielt das Auto an sich auch eine entscheidende Rolle. Einige Modelle sind öfter in Unfälle verwickelt oder besonders teuer zu reparieren. In der Regel schaut sich ein Versicherer hier die Anzahl der Schäden und die Reparaturkosten der letzten drei Jahre an. Aber auch innerhalb eines Modells kann es große Beitragsunterschiede geben und zwar je nach Motorisierung. Je mehr PS der Motor hat, umso kostspieliger wird das Ganze. Normalerweise sind Diesel Varianten teurer als Benziner und Benziner teurer als Elektrofahrzeuge. Wenn Du dir also gerade überlegst, ein neues Auto zu kaufen oder zu leasen, lohnt es sich ein Blick auf die Typklasse zu werfen. Diese kannst du dir hier anschauen.
Top 3 Versicherungsumfang und Selbstbeteiligung
Damit dein Auto bei der Zulassungsstelle zugelassen werden kann, ist eine Haftpflichtversicherung notwendig. Daher ist bei der mitgeteilten EVB-Nummer des Versicherers auch nur dieser Pflichtbaustein enthalten. Wünscht Du hier eine zusätzliche Teil- oder Voll-Kaskoversicherung, kann diese im Versicherungsantrag beantragt werden.
Die Haftpflichtversicherung zahlt hier bei einem selbstverschuldeten Unfall jedoch nur die Schäden des anderen. Wenn Du die Schäden an Deinem eigenen Auto mitversichern möchtest, brauchst Du eine Kaskoversicherung. Oft werde ich gefragt, was denn der Unterschied zwischen der Teil- oder Vollkaskoversicherung ist und welcher Schutz jetzt der passende ist.
Die Vollkasko zahlt Schäden, die der Halter selbst verursacht hat. Die Teilkasko übernimmt die Kosten, wenn Dein Auto durch äußere Einflüsse beschädigt, zerstört oder entwendet wurde. Wenn Du ein neues oder wertvolles Auto hast, ist eine Vollkasko empfehlenswert. Bei älteren Fahrzeugen musst Du abwägen, ob sich eine Vollkasko oder Teilkasko Versicherung lohnt. Wenn dein Auto kaum noch einen Wert hat, ist es sogar überlegenswert, nur eine Haftpflichtversicherung zu wählen. Dies kommt jedoch immer wieder auf die ganz individuelle Situation an.
Welche Leistungsmerkmale innerhalb der Kaskoversicherung empfehlenswert sind, wie z.B. Folgeschäden eines Maderbisses, erklären wir Dir gerne in einem Beratungsgespräch. Dies ist auch am Telefon oder via Zoom möglich. Hier nehmen wir uns gerne Zeit für Dich, um den passenden Versicherungsschutz für Dich zu finden.
Je umfangreicher der Versicherungsschutz ist, umso mehr wird der Beitrag hierfür auch kosten. Daher ist es überlegenswert, mit einer Selbstbeteiligung (SB) den Beitrag wieder zu reduzieren. Eine übliche Variante ist hier z.B. 300€ SB für die Vollkasko und 150€ für die Teilkasko. Aber auch andere Kombinationen sind hier möglich. Je nachdem, wie hoch die Belastung im Schadensfall für Dich tragbar ist, kann hier auch eine höhere SB gewählt werden. Für die KFZ-Haftpflichtversicherung gibt es in der Regel keine SB.
Top 4 Kilometerleistung
Je mehr Du das Auto fährst, umso höher ist natürlich auch die Gefahr, dass ein Unfall oder eine Panne passieren kann. Daher spielen die Anzahl der Kilometer, die das Auto im Jahr gefahren wird, eine weitere wichtige Rolle. Da diese Kilometerleistung zunächst geschätzt wird, geben die Versicherer hier unterschiedliche Staffeln oder Kilometerklassen an.
Kilometerklasse 1 | bis 6.000 km |
Kilometerklasse 2 | 6.001 bis 9.000 km |
Kilometerklasse 3 | 9.001 bis 12.000 km |
Kilometerklasse 4 | 12.001 bis 15.000 km usw. |
Tipp: Wenn Du im Schnitt 7.500 km fährst, kannst Du ohne weiteres 9.000 km angeben. Wenn Du eher im Schnitt 12.500 km fährst, ist es sinnvoll, nur 12.000 km anzugeben und wenn wirklich mehr km gefahren werden, kannst Du diese einfach nachmelden. Somit kannst Du am Anfang Geld sparen und Du achtest etwas mehr auf Dein Fahrverhalten.
Tipp: Gerade in Corona Zeiten, in dem der Arbeitsweg mit dem Auto oft wegfällt, da im Homeoffice gearbeitet wird, lohnt es sich dieses Jahr besonders, die gefahrenen Kilometer der KFZ-Versicherung zu melden. Rutscht Du hier nämlich in eine niedrigere Kilometerklasse, erhältst Du die zu viel gezahlten Versicherungsprämien wieder zurück. Also rufe Deinen Versicherer einfach am Ende des Jahres an und melde die tatsächlich gefahrenen Kilometer anhand des Kilometerstands!
Top 5 Schadensfreiheitsklasse (SF-Klasse)
Die Schadensfreiheitsklasse gibt an, wie viele Jahre Du unfallfrei gefahren bist, bzw. wie viele schadenfreie Jahre die Versicherung Dir anrechnet. Mit einer höheren SF-Klasse wird die KFZ-Versicherung immer günstiger. Die SF-Klassen gibt es einmal für die Haftpflichtversicherung und für die Kaskoversicherung. Diese müssen nicht immer gleich hoch sein, da es z.B. ja auch nur einen Kaskoschaden geben kann, ohne das ein Haftpflichtschaden entstanden ist. Bei einem Schaden wirst Du als Versicherungsnehmer dann zurückgestuft und der Beitrag wird entsprechend teurer.
Tipp: Es kann manchmal günstiger sein, den Schaden selber zu bezahlen, also „zurückzukaufen“, um nicht allzu stark zurückgestuft zu werden. Dies macht besonders bei kleineren Unfällen absolut Sinn und kann Dir langfristig viel Geld sparen!
Hinweis: Wenn Du einen KFZ-Versicherungswechsel planst, ist es immer wichtig bei deinem aktuellen KFZ-Versicherer zu erfragen, welche SF-Klassen auch tatsächlich übertragbar sind. Sondereinstufungen durch z.B. eine verbesserte Zweitwagen-Regelung oder durch einen eingekauften Rabattretter sind grundsätzlich nicht übertragbar. Übertragbar sind hier nur die selbsterfahrenen SF-Klassen. Daher kann sich ein Wechsel vielleicht gar nicht für Dich lohnen, da es sonst eine schlechter SF-Einstufung gibt.
Tipp: Wenn Du das erste Mal ein Auto auf Dich zulassen möchtest und Du schon länger einen Führerschein besitzt, kann es sehr lohnenswert sein, in der Familie zu fragen, ob es nicht eine ruhende KFZ-Versicherung gibt, z.B. von der Oma oder vom Opa, die jetzt selber kein Auto mehr fahren. Hier gibt es die Möglichkeit SF-Klassen zu übernehmen, die man auch selbst erfahren haben könnte. Hinweis: Eine ruhende SF-Klasse bleibt bis zu 7 Jahre gültig, z.B. auch wenn Deine Großeltern schon verstorben sein sollten.
Tipp: Planst Du mit Deinem/r Partner/in zusammen zuziehen, gibt es weiteren Vorteile, die Du in der SF-Einstufung bekommen kannst. Meine Kollegin Frau Jasmin Jurtan hat in Ihrem Beitrag „die erste gemeinsame Wohnung“ den Vorteil kurz erläutert.
Top 6 Fahrerkreis
Je mehr andere Fahrer mit Deinem Auto fahren, desto teurer kann es werden. Besonders junge Fahrer oder Fahranfänger aber auch ältere Fahrer ab 65 Jahren wirken sich beitragserhöhend aus. Versuche daher, den Fahrerkreis möglichst klein zu halten. Wenn alle Fahrer im gleichen Haushalt leben, ist dies ein absoluter Vorteil. Sollen mehrere Personen mit dem Auto fahren, lohnt sich auf jeden Fall, einen Vergleich der Versicherungsgesellschaften durchzuführen, da es hier sehr große Unterschiede gibt. Sprich uns gerne an, dann können wir Dir helfen, den besten Tarif für deine Situation herauszufinden.
Top 7 Nächtlicher Abstellort
Der nächtliche Abstellort spielt vor allem bei der Teil- und Vollkaskoversicherung eine Rolle. Grundsätzlich gilt hier: Je sicherer das Auto abgestellt ist, desto besser und je höher der Rabatt, den die Versicherung Dir einräumt. In einer abgeschlossenen Garage ist das Auto vor Wettereinflüssen (z.B. Hagel), Diebstahl, Vandalismus oder anderen Beschädigungen geschützt. Ist dein Auto das ganze Jahr am Straßenrand geparkt, ist das Risiko eines Versicherungsschaden deutlich höher, daher preist das der Versicherer auch entsprechend ein.
Top 8 Zahlungsweise
Durch die Wahl der Zahlweise kannst Du weiteres Geld sparen. Ob Du den Versicherungsbeitrag monatlich, vierteljährlich oder jährlich zahlt, macht in der Tat eine großen Beitragsunterschied aus. Wenn Du den Beitrag jährlich zahlen kannst, kommst Du hier am günstigsten weg. Den größten Zuschlag (z.B. 5%) bekommst Du, wenn der monatlichen Zahlungsrhythmus gewählt wurde.
Tipp: Überprüfe daher bitte Deinen Vertrag und überlege, ob Du diesen nicht auf eine jährliche Zahlweise umstellen kannst.
Wenn Du grundsätzlich Fragen zu deiner KFZ-Versicherung hast oder Deine bestehende Versicherung überprüfen möchtest, melde Dich bei uns für einen kostenlosen Versicherungscheck. Wir freuen uns darauf, von Dir zu hören.