Herausforderung: Altersvorsorge
Die Altersvorsorgeplanung gehört zu den größten Herausforderungen der heute und zukünftig arbeitstätigen Generation. Dass die gesetzliche Rente (oder auch die Beamtenpension) bei weitem nicht ausreicht um seinen Lebensstandard im Alter halten zu können, ist den meisten Menschen hinlänglich bekannt. Trotzdem handeln nur die Wenigsten so, wie es eigentlich erforderlich ist. Hast Du mal darüber nachgedacht, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Du über 90 Jahre alt wirst? Wenn Du möchtest, rechne doch hier mal Deine ganz persönliche Wahrscheinlichkeit hoch: http://www.wie-alt-werde-ich.de.
Doch was bedeutet das eigentlich? Wie kannst Du ein Kapital ermitteln, das erforderlich ist? Welche Parameter legst Du für Deine Berechnung zugrunde? Fakt ist: es gibt kein Standardaltersvorsorgeprodukt, das für Jeden passend ist. Genausowenig wie es die Geldanlage gibt, die hochrentabel, jederzeit verfügbar und auch noch absolut sicher ist. Denn jeder hat einen anderen Lebenslauf. Andere finanzielle Möglichkeiten, andere Erwartungen an Sicherheit, Ertrag, Art der Anlage, Flexibilitäten. Die Liste der Kriterien, die bei der Entwicklung Deiner persönlichen Altersvorsorgekonzeption zugrundegelegt werden sollte, ist noch deutlich umfassender. Im Übrigen: das Thema verdient es auch, möglichst weitreichend durchdacht zu sein. Denn kaum etwas ist teurer, als Jahre oder Jahrzehnte später feststellen zu müssen, dass die gewählte Strategie ungeeignet war oder abgeschlossene Verträge nicht durchdacht waren.
10 Thesen zu den größten Fehlern bei der Altersvorsorge
Die 10 größten Fehler bei der Altersvorsorgeplanung habe ich Dir in einem E-Book zusammengestellt und ausführlich beschrieben. Dieses E-Book wirst Du in Kürze hier kostenfrei herunterladen können. Als kleine Vorschau stelle ich Dir im Folgenden VIER Thesen in Auszügen zur Verfügung:
These 1 – sich auf staatliche Versorgung verlassen
Für Unternehmer und Selbstständige (die NICHT Mitglied eines berufsständischen Versorgungswerkes sind) ist diese These aufgrund der 100%igen Eigenverantwortung von vorneherein irrelevant! Zumindest nach aktuellem Stand. Mal sehen, was die Politik sich für diese Berufsgruppe noch einfallen lässt. Vielmehr geht es hier um Angestellte. Angestellte, die Mitglied der gesetzlichen Rentenversicherung sind. Und auch um solche, die durch die Mitgliedschaft in einem berufsständischen Versorgungswerk gegenüber den Erstgenannten etwas privilegiert sind.
Jeder wird schon mal mitbekommen haben, dass die Leistungen der Deutschen Rentenversicherung nicht ausreichen. Den Wenigsten jedoch ist das tatsächliche Ausmaß bewusst. Trotz der immer lauter werdenden Hinweise – auch von höchster politischer Ebene – dass eine breite Altersarmut droht, handeln viele nicht entsprechend. Geschweige denn richtig.
Alle sollten wissen, dass sowohl gesetzliche Rentenversicherung als auch die Versorgungswerke, ein massives demographisches Problem haben. Und im Prinzip schon heute aufgrund des Umlageverfahrens höchst defizitär sind. Corona und die Folgen werden die Situation nachhaltig verschärfen. Nur um mal eine Zahl zu nennen: die Deutsche Rentenversicherung benötigt jährlich 68 Mrd. € in Form von Bundeszuschüssen (Steuergelder!!). Und das um die HEUTE fließenden Renten auszahlen zu können. Für das Jahr 2020 geht man wohl von 80 Mrd. € Bundeszuschüssen aus. Wenn man sich dann noch vor Augen führt, dass 100 Beitragszahler heute 74 Rentner finanzieren und in knapp 20 Jahren 100 Beitragszahlern dann 104 Rentner gegenüberstehen, sollte jedem klar werden, wie ernst die Situation jetzt schon ist. Da bekommt der Begriff gesetzliche R E N T E eine ganz neue Bedeutung: Reicht Eh Nicht Tu Etwas! 😉
Darüber hinaus sollte man wissen: trotz quasi Vollbeschäftigung in Deutschland hat die Dt. Rentenversicherung gerade mal eine Schwankungsrücklage von wenigen MONATSausgaben gebildet. Was meinst du? Genügt das um die Rente anzupassen um die Inflation auszugleichen?
These 2 – Die Akademikerfalle vergessen
Akademiker mit guten Einkünften haben bei ihrer Altersvorsorgeplanung noch eine deutlich größere Herausforderung! Mit einem Gehalt über der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung
(2020: 82.800 €) ist die Höchstrente erreicht! Bedeutet: egal ob Du als Akademiker nun 85.000 €, 110.000 € oder 200.000 € verdienst, Deine gesetzliche Rente verbleibt auf dem Niveau. Es werden darüber hinaus keine weiteren Rentenansprüche mehr erworben! Mit jeder Gehaltssteigerung erhöht sich Deine Versorgungslücke im Alter massiv. Du musst konsequenterweise Deine Altersvorsorgekonzeption kontinuierlich anpassen, also ausbauen.
These 3 – Langlebigkeitsrisiko unterschätzen, oder auch: „mit sich selbst wetten“
Das zentrale Element der Altersvorsorgeplanung ist, dass wir nicht wissen, wie alt wir tatsächlich werden. Selbstverständlich gibt es Hochrechnungen vom statistischen Bundesamt. Oder man kann sich über spannende Tools im Internet seine persönliche Lebenserwartung hochrechnen lassen. Dort bekommt man sogar eine individuelle Aussage darüber, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist über 90 zu werden – in vielen Fällen liegt diese übrigens bei deutlich über 50%! Probiere es doch einfach mal selbst aus! Trotzdem bleibt es ein statistischer Wert und kein sicher planbarer Zeitpunkt, wann Du diesen Planeten verlassen wirst.
Ohne einen Endzeitpunkt ist es jedoch finanzmathematisch kaum möglich zu berechnen, welches Kapital bis Ruhestandsbeginn aufgebaut sein muss (es sei denn der Vermögenswert ist so hoch, dass man von den Erträgen leben kann, ohne das Vermögen zu verzehren!). Baust Du also Kapital auf, das Du ab Ruhestandsbeginn verzehren willst, musst Du festlegen, wann Du auscheckst. Damit gehst Du immer das Risiko ein, dass, für den Fall dass das Kapital aufgebraucht ist, immer noch Leben übrig ist. Oder anders ausgedrückt: wenn man mit sich selbst wettet, ist es umso bitterer, wenn man diese Wette verliert!
These 4 – Altersvorsorge als Geldanlage betrachten
Einer der gerade in der heutigen Zeit vielfach begangenen Fehler. Nicht zuletzt durch viele neue Anbieter im Netz, die einen Teil vom „Altersvorsorgekuchen“ abhaben wollen. Wenn Du den Fehler 3 aufmerksam gelesen hast und diesen Ausführungen zustimmst, wirst Du nun selbst feststellen: Fondsparpläne, Wertpapierdepots, Beteiligungen usw. sind nicht mit einer lebenslangen Rente zu vergleichen! Warum? Bei sämtlichen Geldanlagen geht es immer darum ein Kapital aufzubauen. Ist dies geschafft, kannst Du eine Rendite berechnen, die erzielt werden konnte. Für eine lebenslange Rentenzahlung kannst Du die Rendite jedoch erst post mortem berechnen – also dann, wenn Du nicht mehr da bist. Ob die Berechnung dann noch eine höhere Relevanz besitzt, ist dann die andere Frage.
Bei den vorherigen Ausführungen handelt es sich wie eingangs beschrieben um Auszüge. Freu Dich auf das E-Book zu den gesamten 10 Thesen, das wir hier in Kürze zum Download bereit stellen werden. Wir freuen uns auf Feedback, konstruktive Kritik, Anmerkungen, Diskussionen!
Die weiteren Thesen lauten:
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