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Was ist Sicherheit in der Geldanlage?

Wenn wir mit unseren Mandanten über Geldanlage im weitesten Sinne reden, stellen uns diese immer wieder eine Frage: „Was ist Sicherheit in der Geldanlage?“ oder:

„Woher weiß ich, dass mein Geld „mehr wird“ und welche Sicherheit habe ich?“

„Warum ist eine langfristige Anlage in Aktien „sicher“?“

„Welche Risiken muss ich eingehen, um mein Geld zu vermehren?“

„Bietet eine Anlage in Gold langfristig Sicherheit?“

Interessieren Dich diese Fragen auch? Dann ist dieser Blogartikel genau das richtige für Dich! Wir erklären hier folgende Begriffe: Wert & Wertzuwachs. Chance & Risiken, Schwankungen. Sicherheit – kurzfristig und langfristig gesehen.

Bevor wir jedoch die oben genannten Begriffe erläutern, ist die erste Kernfrage zu erklären:

 

Woher kommt der Wert (-Zuwachs)? – durch Gewinn

Die Grundlage des wirtschaftlichen Handelns in der Marktwirtschaft liegt in den Unternehmen, sie sind auch die wichtigsten Akteure. Fast alle Unternehmen machen folgendes: sie kaufen ein, was sie für eine Produktion benötigen: Maschinen, Arbeitskraft, Wissen, Grundstücke, Transportmittel. Mit diesen Dingen führen sie einen Produktionsprozess im weitesten Sinne durch: Industrieunternehmen stellen oft Produkte im engeren Sinne („Dinge“) her. Handwerker bauen (Häuser) oder reparieren Dinge (Autos, Waschmaschinen, …). Dienstleistungs-Unternehmen produzieren eine Dienstleistung: einen Haarschnitt, eine Konzertaufführung oder eine Finanzberatung. Und diese Produkte verkauft ein Unternehmen für mehr Geld, als es insgesamt für alle Einkäufe ausgegeben hat. Wenn es z.B. 100 € für alles zusammen ausgegeben hat, verkauft es das Produkt möglicherweise für 107€. Der Mehrertrag von 7€ sind sein Gewinn. Dieser Gewinn ist die Grundlage für Sicherheit in der Geldanlage – er erzeugt den Wertzuwachs.

Der Gewinn ist der Grund, warum das Unternehmen die Produktion durchführt. Ist er erzielt, kann er verteilt werden: Ist der Eigentümer ein Einzel-Unternehmer, kann er den Gewinn behalten. Ist es eine Gruppe von Menschen, können diese den Gewinn unter sich aufteilen. Benötigt man für eine Produktion sehr viel Geld (z.B. in der Autoproduktion), tun sich oft viele Menschen zusammen und können – anonym und jeder einzeln – so viel Geld investieren, wie sie selber möchten – so entsteht eine Aktien-Gesellschaft.

 

Die Aktien-Gesellschaft (AG) – Viele Menschen besitzen ein Unternehmen

Ein Vorteil an einer Aktien-Gesellschaft (AG) ist, dass sich jeder (also auch Du!) jederzeit mit einer gewünschten Summe beteiligen kann: Das Eigentum am Unternehmen ist in sehr viele Einzelteile aufgeteilt (oft mehrere Millionen), so dass man sich z.B. schon mit 100€, aber auch mit 100 Millionen € beteiligen kann. Macht die AG einen Gewinn, entscheiden die Eigentümer gemeinsam über seine Aufteilung. Ein Teil wird möglicherweise ausgezahlt, die Verteilung erfolgt nach der Verteilung der Eigentums-Anteile, also der Anzahl der Aktien, die jeder besitzt. Diese Auszahlung nennt man Dividende. Mit der Dividende habe ich durch eine Investition in die Aktie einen direkten Wertzuwachs erzielt.

Ein anderer Teil des Gewinns wird möglicherweise investiert, damit das Unternehmen in Zukunft höhere Gewinne erzielen kann (neue Maschinen, Erfindung neuer Produkte, …). Wenn die Gewinne dann steigen, steigt der Preis der Aktie. Oft steigt der Kurs auch schon, wenn viele Menschen daran glauben, dass die Gewinne steigen. Ich kann meine Aktie mit Gewinn verkaufen und habe dann auch einen Wert-Zuwachs erzielt.

 

Aktien können an Wert gewinnen – aber auch verlieren

Jetzt weiß jeder, der sich schon mal mit Aktien auseinandergesetzt hat, dass der Preis einer Aktie – der Kurs – nicht nur steigt, sondern auch sinkt. Und diese Schwankungen (der Profi nennt sie „Volatilität“) sind deutlich stärker als z.B. die Preisschwankungen der Produkte von Aktien-Gesellschaften. Woran liegt das? Der Kurs spiegelt die zukünftigen Gewinnerwartungen wider: wieviel Gewinn bringt die Aktie, die ich habe, nächstes Jahr? und: übernächstes Jahr? danach: welchen in drei Jahren? und .. so weiter.  Wenn die Konjunktur gut ist und viele Unternehmen mehr verkaufen, dann glauben viele, dass auch dieses eine Unternehmen (dessen Aktie ich besitze) höhere Gewinne erzielen wird – der Preis meiner Aktie steigt. Wenn die Konjunktur hingegen lahmt und alle Unternehmen weniger verdienen, zieht das auch meine Aktie mit runter.

Ein zweiter Grund ist das Unternehmen selber: hat es gute Produkte? Hat es zukunftsfähige Produkte? Hat es viele Konkurrenten oder ist es ein Monopolist? Je nachdem, wie das Unternehmen hier da steht, beeinflusst das den Kurs der Aktie sehr (aktuelles Beispiel: viele Pharma-Unternehmen sind auf der Suche nach einem Impfstoff gegen Corona. Je näher dran ein Unternehmen am Ziel ist, desto eher gehen alle davon aus, dass das Unternehmen mit dem Verkauf sehr sehr große Gewinne erzielen kann. Und damit kann der Kurs dieser einen Aktie sich auch mal in ein paar Monate vervielfachen. Wenn das Unternehmen zu langsam ist oder sich der Stoff als nicht geeignet erweist, kann der Kurs derselben Aktie über Nacht wieder einbrechen.

Wenn man die täglichen, monatlichen oder auch jährlichen Schwankungen „übersieht“ und nach 10 Jahren auf den Aktienkurs guckt, sieht man, was die Aktie langfristig wert ist: hat das Unternehmen jedes Jahr stabile Gewinne erwirtschaftet, die tendenziell steigen – dann ist der Kurs im Schnitt gestiegen. Bleiben die Gewinne eher konstant, bleibt das meist der Aktienkurs. Und wenn die Gewinne sinken … usf.

 

Abgeleitete Gewinne: Immobilien, Wertpapiere mit festen Zinsen …

Aus der Produktion von Unternehmen können viele weitere Mitglieder der Gesellschaft Einkommen generieren: die einen arbeiten in den Unternehmen – und erzielen ein Arbeitseinkommen. Der Staat kann Steuern erheben (auch ein Einkommen 😉) und seine Aufgaben davon bezahlen, z.B. Straßen, Verwaltung oder Lehrer. Wem Aktien zu „beweglich“ sind, kann z.B. in Häuser investieren und durch Vermietung einen Gewinn erzielen (der meist niedriger, dafür aber stabiler ist): in die Häuser ziehen z.B. Arbeitnehmer, die ihre Miete mit dem Einkommen bezahlen, welches sie durch Arbeit in einem Unternehmen erzielen.  Wem das nicht gefällt, kann einer Bank oder einem Unternehmen Geld leihen mit der Garantie, das Geld nach einem bestimmten Zeitraum wieder zu bekommen – und erhält dafür (grundsätzlich) einen festen Preis, den Zins. Wie mittlerweile allgemein bekannt ist, ist dieser Zins heutzutage sehr viel niedriger als Aktiengewinne oder Mietrenditen.

Und somit kommen wir zur Kernfrage dieses Artikels:

 

Was ist kurzfristige und was langfristige Sicherheit – und was Risiko?

Für die Erklärung, was Sicherheit in der Geldanlage genau ist, benötigen wir einige wichtige Begriffe:

 

Chance, Risiko und Schwankung

Nehmen wir an, Du investierst 1.000€ in eine Aktie. Jetzt möchtest Du sicherlich (wie alle anderen auch), dass der Preis dieser Aktie steigt. Diese „Bewegung nach oben“ nennt der Investor „Chance“ – also die Möglichkeit, etwas zu gewinnen. Das Gegenteil – die „Bewegung nach unten“ – hingegen möchte (im Normalfall) keiner, man verliert ja an Wert. Diese Bewegung nennt der Investor Risiko. Beides zusammen – also die Tatsache, dass ein Vermögens-Gegenstand in einem Zeitraum abwechselnd wertvoller und wieder wertloser wird, nennt man Schwankung oder Volatilität.

 

Sicherheit

Wenn der Preis einer Aktie z.B. am 01.01. 100€ beträgt, dann im Januar um 10 Euro steigt, im Februar um 10 Euro sinkt, im März wieder … und am Jahresende wieder genau 100€ ist, hat man ja nichts gewonnen oder verloren. Aber das Steigen und Fallen macht den Eigentümer nervös, er möchte lieber, dass die Aktie schwankt. Dieses nennen wir Bedürfnis nach Sicherheit. Bei gleichen Gewinnen („Renditen“) ziehen die meisten dann die Aktie vor, die weniger schwankt, also mehr Sicherheit in der Geldanlage bietet.

 

Kurzfristige Sicherheit → Schwankungsarmut

Wenn wir eine kurzfristige Geldanlage ansehen (1 bis 3 Jahre oder nur Monate), dann möchten wir sicher sein, dass das Geld nicht weniger wird und wir möchten (fast) jederzeit auf das Geld zugreifen können (das nennt man Liquidität). Hier ist klar, dass die „Schwankungsarmut“ und die Zugriffsmöglichkeit / die Liquidität im Vordergrund stehen. Ein Tagesgeldkonto ist das Produkt der Wahl, um Dein Geld für ein paar Monate „zwischen zu parken“. Hat man 1-3 Jahre Zeit, ist auch die Anlage in sicherheitsorientierte Geldmarktfonds möglich.

Diese (und ähnliche) Produkte haben allerdings einen Nachteil: sie bringen kaum Wertzuwachs, kaum Gewinn. Oft reicht der (durchschnittliche) Gewinn nicht mal aus, um die Inflation auszugleichen. Nominal ist das Geld sehr schwankungsarm – also landläufig sicher – aber real verliert das Geld hier sogar an Wert: Auf meinem Tagesgeldkonto sind nach einem Jahr weiterhin die 1.000€, aber bei einer Inflation von 2% kann ich mir nach einem Jahr nur noch so viel kaufen, wie vorher für 980€. Auf die kurze Frist ist der Inflationsverlust sicherlich gering und aushaltbar, aber z.B. auf 10 Jahre verliert das Geld hier bei 2% Inflation pro Jahr 18% an Wert – gemessen an seiner Kaufkraft.

 

Langfristige Sicherheit → Wertstabilität (oder sogar Wertzuwachs).

Langfristig bedeutet Sicherheit also etwas ganz anderes: die täglichen oder auch jährlichen Schwankungen sind nach 10 Jahren oder mehr völlig unerheblich. Der Wertzuwachs von mindestens 2% im Jahr – zum Ausgleich der Kaufkraft – rückt dafür immer mehr in den Vordergrund. Hier ist das Tagesgeldkonto das völlig falsche Produkt.[1] Wir benötigen also eine Geldanlage / einen Vermögensgegenstand, die regelmäßig 2 oder mehr Prozent Rendite pro Jahr abwerfen.

 

Vermögensgegenstände, die langfristig Sicherheit bieten können
Die Immobilie als (langfristige) Kapitalanlage

Für diese Forderung kommt eine Immobilie als Kapitalanlage infrage. Diese muss gut geeignet sein und an einem passenden Standort stehen. Das sei hier aber vorausgesetzt. Wenn Du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, lies hier [https://asi-karlsruhe.de/category/kategorien/immobilien] nach. Eine gute Immobilie wirft heute zwischen 2 und 3 Prozent Mietrendite ab. D.h. wenn Du z.B. eine Wohnung von 100.000€ kaufst, erhältst Du im Jahr z.B. 3.000€ Miete. Des Weiteren steigt der Wert der Immobilie mit der Inflationsrate: Inflation bedeutet ja, dass man mehr Geld für einen Gegenstand – hier die Immobilie – ausgeben muss. Somit ist eine Immobilie automatisch gegen Inflation geschützt.

Und: eine Immobilie als Kapitalanlage ist nur sinnvoll, wenn man sie langfristig hält – sie kaufen und nach 2 Jahren wieder verkaufen ist nicht so sinnvoll. Also bestens geeignet, aber: für 100€ kann man keine Immobilie kaufen. Man benötigt schon eine gewisse Menge Eigenkapital und eine Bank, die einem einen Kredit für den Rest des Kaufpreises gibt. (Für Details lies den Artikel meines Kollegen Andreas Wiese und guck Dir das Video dazu an.)

 

Die Aktie als langfristige Kapitalanlage

Die Aktie wiederum hat den Vorteil, dass Du mit wenig Geld einsteigen kannst: monatlich 100€ (oder sogar weniger) reichen aus. Die Beiträge kannst Du jederzeit erhöhen oder auch aussetzen. Du kannst auch jederzeit die Aktien wieder verkaufen. Hier interessiert uns aber die Aktie als langfristige Kapitalanlage: Aktien kannst Du auch Jahre oder Jahrzehnte behalten. Dann interessieren uns die kurzfristigen Schwankungen (Tage, Monate) nicht mehr. Selbst die mittelfristigen Schwankungen, die die Konjunktur auslöst, werden unwichtig. Und langfristig – 10 Jahre und mehr – betrachtet steigen Aktien so gut wie immer.

Da niemand wissen kann, welche Aktie aber steigen wird und welche nicht, ist es sehr wichtig, viele Aktien zu kaufen und von jeder nur wenig. Das kannst Du am besten mit einem Aktienfonds machen. Auch wenn manchmal ein Aktienfonds über 10 Jahre nicht wirklich eine gute Rendite bringen, über noch längere Zeiträume bringen Aktien im Schnitt gute Wertzuwächse. Den Grund dafür haben wir ganz am Anfang des Artikels besprochen. Warum es sogar besonders sinnvoll ist, monatlich und Stück für Stück in Aktienfonds zu investieren, erklärt meine Kollegin Jasmin Jurtan in diesem Artikel. Wenn Du an Deinen Ruhestand denkst, der vielleicht in 30 oder 40 Jahren eintritt, dann sind Aktie für die Altersvorsorge gar nicht mehr wegzudenken. Warum Aktien in der Altersvorsorge letztlich mehr Sicherheit in der Geldanlage bieten als Garantien, erklärt mein Kollege Manio Petschmann sehr schon in diesem Video.

 

Bietet eine Anlage in Gold langfristig Sicherheit?

Das wichtigste vorweg: Gold hat keine Rendite, also keinen Wertzuwachs durch Produktion oder Vermietung o.ä. Gold ist somit keine Investition im oben besprochenen Sinn. Gold bietet hingegen eine Sicherheit durch zwei Punkte: Erstens kann es nicht (so leicht) vermehrt werden. Und zweitens gibt es eine Nachfrage nach Gold, weil viele Menschen davon ausgehen, dass andere Menschen ihr Gold annehmen werden. Solange diese beiden Punkte gelten, hat Gold weiterhin seinen Wert.

Aber diese Sicherheit galt nicht immer: Zum Ende des Mittelalters jedoch haben die Spanier sehr viel Gold aus Südamerika geraubt und nach Europa gebracht. Die Goldmenge stieg schneller als die Warenmenge, die Goldbesitzer konnten – und mussten – immer mehr Gold für eine Ware ausgeben. Aus Sicht der Goldbesitzer (und das waren damals alle: Gold war das allgemeine Geld) gab es damals eine starke Inflation. Und falls eine einfache Methode entdeckt wird, kostengünstig Gold zu extrahieren, könnte auch hier der Goldpreis sinken, weil es seine Seltenheit verliert (es wird an Extraktion von Gold aus Meerwasser gearbeitet, aber die bisherigen Techniken sind nicht rentabel).

Gold ist somit ein Sicherheitsbaustein, aber keine Investition. Und durch die – mitunter stark – schwankenden Goldpreise ist es nicht als Liquiditätsreserve geeignet.

 

Fazit: Sicherheit in der Geldanlage ist eine Frage Deiner Ziele & Deiner Situation

Sicherheit in der Geldanlage ist erreichbar. Was genau Du dafür machen musst, um Deine persönlichen Sicherheits-Ziele zu erreichen, ist eine Frage Deiner Ziele und Deiner Situation: über welchen Zeitraum sprechen wir? Welche Schwankungen akzeptierst Du? Welches Risiko möchtest Du in Kauf nehmen, um die Chance zu bekommen, eine Rendite zu erzielen? Für eine gute – langfristige – Finanzplanung klären wir zuerst genau diese Punkte. Hast Du Ziele mit unterschiedlichen Fristen, wird schon deutlich, dass wir für das Erreichen verschiedene Vermögensgegenstände benötigen. Viele unserer Mandanten, die mit uns eine lebenslange Finanzplanung umsetzen, haben deshalb die verschiedensten Produkte: Immobilien, Aktiendepots, Rentenversicherungen (mit Steuerspareffekt im Arbeitsleben und im Ruhestand), renditeorientiere Investments.

Sprich uns gerne an. Mit einer guten Beratung und einer Auswahl & Mix der passende Anlagen erreichst Du die Sicherheit in der Geldanlage, die Du wünschst und obendrein eine gute Chance auf einen Wertzuwachs.

 

[1] Warum erwähne ich das hier? Weil die Deutschen insgesamt sehr viel Geld auf Ihren Tagesgeldkonten liegen haben, viel mehr als sie für ihre Liquidität benötigen. Und das teilweise jahrzehntelang.